Buchpräsentation im Hotel ADLON in Berlin und Radioaufnahmen für den Hessischen Rundfunk
Pressemitteilung des Zabert und Sandmann-Verlages zum Buch:
„Demokratie, das sind wir alle Zeitzeugen berichten“
Am 23. Mai 1949 ratifizierte der Parlamentarische Rat in Bonn das Grundgesetz und hob damit die Bundesrepublik Deutschland aus der Taufe. 40 Jahre später fiel die Mauer und machte den Weg frei für die gesamtdeutsche Demokratie. Während 1949, als die Bundesrepublik auf den Trümmern einer totalitären Diktatur errichtet wurde, viele an der Demokratiefähigkeit der Deutschen zweifelten, kann man heute konstatieren: Die Demokratie unseres Landes gehört zu den stabilsten der Welt. Doch die Freude wird getrübt durch eine wachsende links- und rechtsradikale Szene, einen im Zuge der Terrorangst aufgeweichten Datenschutz sowie durch besorgniserregende Zahlen: Nur 60 Prozent der Deutschen haben noch Vertrauen in die Demokratie als Staatsform. Solche Umfragewerte zeigen: Demokratie ist ein Prozess, der niemals abgeschlossen ist und unser aller Engagement bedarf.
In »Demokratie, das sind wir alle« schreiben nun jene über die wechselvolle Entwicklung unseres Staates, die sie maßgeblich mitgeprägt haben. So blickt z.B. Hans-Dietrich Genscher auf das europäische Deutschland, während Joachim Gauck die friedliche Revolution 1989 Revue passieren lässt und Horst Köhler sich mit der deutschen Demokratie in der globalisierten Welt auseinandersetzt.
Die insgesamt zwölf Beiträge herausragender Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur werden ergänzt um einen Bilderreigen der wichtigsten Momente bundesdeutscher Geschichte – und ergeben zusammen ein ebenso kluges wie kritisches Buch zu 60 Jahren Verfassung und 20 Jahren Mauerfall. Die Mit-Herausgeberin Hildegard Hamm-Brücher eröffnet den Band mit einer Rückschau auf 60 Jahre politisches Engagement, auf ein beeindruckendes Leben im Dienste der Demokratie, im Dienste einer Erinnerungskultur gegen das Vergessen. Von der Geburtsstunde der Bundesrepublik an, seit 1949, erlebte und gestaltete sie die politischen Geschicke unseres Landes: als weibliche Vorreiterin und über lange Jahre weitgehend einzige Frau auf dem männerdominierten politischen Parkett. Für Hamm-Brücher ist demokratische Freiheit untrennbar mit Verantwortung verbunden, deshalb mahnt sie zu mehr bürgerschaftlichem Engagement. Ihr Credo: Demokratie – das sind wir alle.
Der Journalist Norbert Schreiber beschäftigt sich im Einleitungsbeitrag zum 60. Jahrestag der Verabschiedung unseres Grundgesetzes mit der Frage, wie gefestigt und akzeptiert unsere Demokratie ist und welche Defizite zu beklagen sind.
So entsteht in diesem Buch mit Autoren wie Egon Bahr, Hans-Dietrich Genscher, Joachim Gauck, Kurt Biedenkopf, Jutta Limbach, Franziska Augstein, Hans Peter Schwarz, Norbert Frei, Klaus Dieter Lehmann und Bundespräsident Horst Köhler ein sowohl zurück-, als auch ausblickendes Geschichtsbild, das mit kritischer Sympathie gezeichnet wird.
Die Herausgeber:
Hildegard Hamm-Brücher gilt als Grande Dame der deutschen Nachkriegspolitik, die sie jahrzehntelang als FDP-Mitglied in verschiedenen Ämtern entscheidend mitgestaltet hat. Aus der FDP trat sie 2002 wegen der antiisraelischen Äußerungen ihres Parteikollegen Jürgen Möllemann und deren Duldung durch die Parteispitze aus. Für ihre Verdienste um die Förderung der politischen Kultur in Deutschland, der Bildungspolitik und des Dialogs zwischen Juden und Deutschen wurde Hamm-Brücher mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit zwei Ehrendoktortiteln und dem Großen Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband. Sie kann eine beträchtliche Anzahl an Publikationen vorweisen und nimmt, obwohl sie sich aus der aktiven Politik zurückgezogen hat, nach wie vor scharfsinnig zu aktuellen zeitgeschichtlichen Themen Stellung.
Norbert Schreiber, langjähriger Hörfunkjournalist der ARD, ist im Programmbereich Kultur, Bildung und künstlerisches Wort in der Literaturredaktion des Hessischen Rundfunks (hr2) zuständig für Sachbuchsendungen. Dort moderiert er unter anderem die Talksendung „Doppelkopf“. Als Initiator der Tschernobyl-Hilfsbewegung erhielt er den Robert-Bosch-Preis für ehrenamtliches Engagement in Osteuropa. Zu seinen Buchveröffentlichungen zählen u. a. „Verstrahlt – vergiftet – vergessen. Die Folgen von Tschernobyl“, „Anna Politkowskaja – Chronik eines angekündigten Mordes“, „Russland. Der kaukasische Teufelskreis oder die lupenreine Demokratie“, „Närrisch an das Leben glauben. Lenka Reinerová im Gespräch mit Norbert Schreiber“. Schreiber lebt in Bayern.
Inhalt
Norbert Schreiber
Vorwort
Hildegard Hamm-Brücher
Demokratie ist keine Glücksversicherung
Meine Zeitzeugengeschichte 1949 bis 2009
Egon Bahr
Von Fremdbestimmung zur Souveränität
Egon Bahr und Helmut Schmidt
Wie Atomminen an der Zonengrenze verhindert wurden
Hans-Dietrich Genscher
Freiheit, die wir meinen
Wie das ganze Europa heranwuchs
Joachim Gauck
1989: Das Später kam früher
Franziska Augstein
Kapitalismus und Demokratie
Die soziale Marktwirtschaft - erlebt, aber nicht verstanden
Kurt H. Biedenkopf
Das Soziale und die Marktwirtschaft
Norbert Frei
Eine Vergangenheit, die nicht vergeht
Jutta Limbach
Verfassung und Identität
Klaus-Dieter Lehmann
Nationalkultur in einer globalisierten Welt
Hans-Peter Schwarz
Gruppenbild mit Dame oder: Die Kanzler der Republik
Horst Köhler
Globalisierung und Demokratie -
Anmerkungen und Bildnachweis
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